Qualitätsziele
Qualitätsmanagement-Instrumente gibt es zahlreich. Die Frage ist, worauf die Qualitätsmessung zielt: Strukturen, Prozesse oder Outcome.
Systematisch werden die Ziele mit kreisförmigen Prozessen erreicht (z.B. Plan – Do – Study – Act = PDSA- Cycle).
Die Mittel bestimmen die Umsetzung: Es ist für PatientInnen und MitarbeiterInnen besser, etwas für die Qualität zu tun, als auf den grossen Wurf eines „perfekten“ Qualitätssicherungssystem zu warten.
PatientInnen-Sicherheit
Olga Frank und Marc-Anton Hochreutener der Stiftung für Patientensicherheit haben 2006 eine Befragung zum Thema Problemfelder in der Patientensicherheit in Schweizer Spitälern durchgeführt. Insgesamt konnten 169 konkret formulierte und auf operative Ebene heruntergebrochene Hot-Spots, die ein Problem in der Patientensicherheit darstellen und in den Spitälern auftreten, generiert werden.1
Die Arbeiten an diesem Bereich sind weiter fortgeschritten: Immer mehr hat sich auch der Einsatz von Critical Incident Reporting Systems durchgesetzt. In diesen Systemen werden vor allem Beinahe-Ereignisse erfasst, was sich präventiv auf Zwischenfälle auswirken kann. Die Sicherheit von PatientInnen ernst nehmen heisst, diese ins Zentrum aller Bemühungen zu setzen.
Befragungen
Zufriedenheit ist ein guter Parameter, um die Qualität menschennahe zu steuern. Allerdings verlangt dies ein sorgfältiges Vorgehen, vom Fragebogen, über die Auswertung, bis zur Interpretation.
Akkreditierung
Im Medizinalberufegesetz ist die Akkreditierung aller Bildungsgänge, die zu einem eidgenössischen Diplom oder Titel führen, alle sieben Jahre Pflicht. Dies verlangt von den Organisationen immense Aufwände. Die Akkreditierung der 43 Weiterbildungsgänge der Humanmedizin hat die FMH 2011 mehr als eine Million Franken gekostet. Deshalb ist es entscheidend, dass diese Prozesse zielgerichtet für die Qualitätsverbesserung genutzt werden. Durch die Akkreditierung erhält die Institution eine fundierte Aussenwahrnehmung. Zudem entsteht ein Netzwerk, das genutzt werden kann, um Bildungsmodule gemeinsam anzubieten und damit die Curricula effizienter zu gestalten.
Bedarfsabklärung
Weshalb soll akkreditiert werden? Bei gesetzlichen Vorgaben besteht die Tendenz den Prozess als Pflichtübung zu führen. Die Ergebnisse sind dann meist das Papier nicht wert, auf dem sie verfasst worden sind. Demgegenüber können Vorgaben auch verwendet werden, um eigene Ziele zu erreichen.
Label-Entscheid
Neben den gesetzlichen Vorgaben (z.B. der Schweizerischen Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung (AAQ) für die Bildungsgänge der Humanmedizin) soll vor allem der angestrebte Benefit und das Kostendach das Label bestimmen. Häufig lohnt es sich einen Blick über den Tellerrand zu werfen und internationale Richtlinien zu suchen, weil damit eine gegenseitige Anerkennung von Bildungsmodulen vereinfacht wird.
Quellen
- Frank O, Hochreutener M-A, Schwappach D. Patientensicherheits-Benchmarking in Schweizer Spitälern. Schweizerische Ärztezeitung 2010;91:363-6.