Feedback-Beispiel: Ein offenes Wort unter Kollegen
Als Oberarzt hat Dr. Neumann den Eindruck, dass sich die Teamkollegin Dr. Priska Wendelin bezüglich Arbeitseinsatz immer diskret aus der Schusslinie nimmt, wenn es darum geht, Notfall-Dienste zu übernehmen oder unliebsame administrative Zusatzarbeiten zu erledigen. Dr. Neumann hat den Eindruck, dass sich die Kollegin eigennützig um die Arbeit drückt, um mehr Freizeit zu haben.
Eine Tages platzt ihm der Kragen. Während einer Planungssitzung im Team verschafft er seinem Unmut mit folgenden Worten Gehör: Es ist ungerecht, dass ich ständig Arbeiten von Priska übernehmen muss, zumal diese jünger ist, weniger lange im Hause gearbeitet hat und oftmals einfach nicht präsent ist, niemand weiss warum! Frau Dr. Wendelin kontert ebenfalls gereizt, es sei sein Problem, wenn er sich als Lückenbüsser sehe. Sie halte nur das Arbeitsgesetz ein und wolle neben der Arbeit auch noch ein bisschen leben.
Fragen zur Reflexion:
Wie würden Sie an der Stelle von Dr. Neumann das Gespräch im oben geschilderten Kontext fortführen?
Wie hätten Sie ihr Unbehagen gegenüber der Kollegin kommuniziert?
Wie könnte Frau Dr. Wendelin auf die Anschuldigungen geschickter reagieren?