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17.11.2014 11:45 | Christoph A. Pfister | 0 Kommentare | Tags: Health Professionals, Gesundheitskompetenz, Erfolg, Kompetenzen, Kommunikation, Change

Patientenwünsche & Vertrauen

PatientInnen erwarten von ihrem/ihrer HausaErztIn vor allem Fachwissen, Kommunikationskompetenz und Freundlichkeit. Eine grundlegende Rolle spielt der Aufbau von Vertrauen. Eine kleine Studie veranschaulicht unter anderem, dass zwischenmenschliche Faktoren für die Vertrauensbildung und damit für den Kontakt zwischen PatientIn und HausaErztIn wichtig sind, was nicht zuletzt zu zufriedenen PatientInnen führt, die ihreN HausaErztIn in Problemlagen wieder aufsuchen. Wie entsteht Vertrauen?

Vielen Dank für die spannende Fragestellung und die zusammenfassende Darstellung der Resultate von Caroline Dengler-Voss in der aktuellen SAeZ.[1]

Auch aus Sicht des kürzlich publizierten Thesenpapiers zu den Patientenkompetenzen [2] ist die Frage der Erwartungshaltung gegenüber den HausärztInnen hochrelevant. Vertrauen steht in dieser Untersuchung offensichtlich im Vordergrund. Aus Kompetenzsicht wird dieses jedoch von Health Professionals weniger durch Fachwissen und Kommunikationsfähigkeiten, als vielmehr durch Glaubwürdigkeit alimentiert:

Glaubwürdigkeit kennzeichnet Aussagen und Verhaltensweisen, bei denen im Verlauf des Zustandekommens die zu Grunde liegenden Sachverhalte nicht durch personale Verarbeitungsprozesse verzerrt wurden.
Das setzt eine hohe Stabilität personaler Erlebnis-, Wahrnehmungs-, Intelligenz- und Gedächtnisleistungen voraus.[3]

Auf jeden Fall ist jedoch bereits die Kompetenzorientierung ein grosser Fortschritt gegenüber jener nach Qualifikationen. Wir benötigen die Disposition, in neuen Situationen erfolgreich zu handeln. Dies ist eine einfache Definition von Kompetenzen.

Der beschriebene Arzt-Patienten-Kontakt gehört zu den Misserfolgen und es stellt sich die Frage nach der notwendigen Kompetenzentwicklung. Ist es in diesem Fall die vom Patienten gewünschte Empathie? Helfen würde auch den Patienten mehr in die Verantwortung zu nehmen, ihn ins Behandlungsteam (als zentrales Element) aufzunehmen.

Jedenfalls findet eine Systementwicklung statt, in der mit den Entscheidungen der PatientInnen ernsthaft gerechnet werden sollte. Ich schlage vor, dass wir uns darauf mit der Stärkung der notwendigen Kompetenzen einstellen.

Literatur:
1. Dengler-Voss C, Voss R. Patientennutzen und -wünsche verstehen. SAeZ 2014;95:1747.
2. Pfister CA, Stutz Steiger T. Welche strategischen Kompetenzen brauchen Patienten im Gesundheitswesen der Zukunft? - Thesenpapier KHM-cap-Zukunftsforum 2014 zu Patientenkompetenzen. SAeZ 2014;95:1545-7.
3. Heyse V, Pfister CA, Schircks A. KompetenzAtlas Humanmedizin (Schweiz). In: Heyse V, Schircks A, eds. Kompetenzprofile in der Humanmedizin - Konzepte und Instrumente für die Ausrichtung von Aus- und Weiterbildung auf Schlüsselkompetenzen. Münster: Waxmann; 2012:154-216.

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